Leise Haushaltsgeräte: Formschön und effizient

Offene Koch-, Ess- und Wohnbereiche sind heute Standard. Laute Geräusche von Geschirrspülern oder Dunstabzugshauben können ziemlich nervig sein. Deshalb sind nicht nur energieeffiziente Haushaltsgeräte gefragt, sondern auch solche, die so leise wie möglich sind.

Mehr als 90 Prozent aller Küchen in Neubauten sind offene Küchen, die meist ohne Türen mit dem Ess- und Wohnbereich verbunden sind. Solche offenen Grundrisse haben viele Vorteile: Niemand steht allein in der Küche um zu kochen. Wenn Gäste kommen, können sie miteinander plaudern, während die Gastgeber schnell den frischen Salat zubereiten. Oder die Essenseinladung wird als gemeinsame Kochparty gestaltet. Immer wieder sprechen Hausbesitzer/innen von ihrer offenen Küche als Mittelpunkt des Familienlebens und als Treffpunkt für Freunde. So jedenfalls in den meisten Serien auf Netflix 😀

Leise Geräte im Trend


Ein Nachteil des offenen Wohnkonzepts ist jedoch, dass Lärm und Geräusche nicht hinter einer Tür weggesperrt werden können. Bei einer gemeinsamen Mittagsmahlzeit am Esstisch oder einem gemütlichen Abend vor dem Fernseher kann selbst das Glucksen einer leisen Spülmaschine genauso störend sein wie das Zischen der Dunstabzugshaube oder die Lautstärke des Kühlschranks beim gemeinsamen Kochen. Es ist also kein Wunder, dass die Nachfrage nach leisen Haushaltsgeräten gestiegen ist.

Einen besonderen Schub erhielt das Thema während der Corona-Zeit. Plötzlich wurden Wohnzimmer und Küchen zu Heimbüros oder improvisierten Klassenzimmern für den Hausunterricht umfunktioniert. Spätestens jetzt sind mir die elektrischen Krachmacher aufgefallen.

Krachmacher und Flüsterer


In den letzten Jahren haben die Hersteller bereits auf den Wunsch nach leisen Haushaltsgeräten reagiert und entsprechende Produkte oder Produktreihen angeboten. „Flüsterleise“ ist ein Versprechen, das die Hersteller in diesem Zusammenhang abgeben.

Aber was bedeutet das eigentlich genau? Und wer macht eigentlich viel Lärm in der Küche? Bei den Großgeräten sind es vor allem der Geschirrspüler, die Dunstabzugshaube, der Kühlschrank oder die Kühl-Gefrier-Kombination und der Backofen. Die Hersteller haben sich bei ihren Bemühungen, „leise“ Produkte herzustellen, auf diese Geräte konzentriert.

Außerdem gibt es noch die Waschmaschine, die wir heute allerdings nur noch selten in der Küche finden, sondern eher im Badezimmer oder in der abgeschlossenen Waschküche. Mittlerweile gibt es bereits leise Waschmaschinen bis 400 Euro. Interessanterweise sind es aber nicht nur die großen Geräte, die viel Lärm machen. Einige Kleingeräte wie Mixer oder Brotschneidemaschine sind geradezu unverhältnismäßig laut. Mit bis zu 90 Dezibel und mehr kann ein Mixer locker die Lautstärke einer Holzfräse erreichen

Effizienz ist gefragt


Weiter unten findest du genauere Informationen zu den vier Gruppen von Großgeräten. Dabei geht es nicht nur um die Lautstärke, sondern auch um das andere wichtige Qualitätsmerkmal von Küchen- und Elektrogeräten im Allgemeinen – die Energieeffizienz.

Bei der Bewertung von qualifizierten Anschaffungen zeigt sich, dass „Stromfresser“ keinen Platz im modernen Haushalt haben, zumindest wenn es um Neuanschaffungen geht.

Die Energieeffizienz von Geräten lässt sich an den Energielabels mit ihren Effizienzklassen ablesen. Für einige Gerätegruppen, zum Beispiel leise Spülmaschinen und Kühlschränke, gibt es jetzt auch Lautstärkeklassen von A (sehr leise) bis D (sehr laut). So hast du mit einem einzigen Label alles im Blick. Ab März 2021 gibt es ein neues Energieeffizienzlabel für Geschirrspüler und Kühlschränke sowie für Waschmaschinen und Fernseher. Die neue Energieeffizienzskala unterscheidet 7 Klassen von A bis G.

Die Klassen A+, A++ etc., die aufgrund des technischen Fortschritts für viele Geräte eingeführt wurden, entfallen damit. Es ist möglich, dass ein bisheriges A+++-Gerät in die Klasse C eingestuft wird. Die alten und neuen Effizienzklassen sind jedoch nicht direkt vergleichbar, da sich einige Kriterien geändert haben. Neu ist die Bezeichnung von vier Schallemissionsklassen von A bis D. Die Lautstärke in Dezibel, die auch auf dem Etikett angegeben ist, wird einer dieser Klassen zugeordnet.

Leise Küchengeräte: Geschirrspüler


Der Lärm von Geschirrspülern wird vor allem durch die Wasserstrahlen erzeugt, die auf die Wände der Maschine treffen, sowie durch die Wirkung der Pumpen. Wie viel davon nach außen dringt, hängt auch vom Isoliermaterial ab. Vollständig integrierbare Geschirrspüler werden in der Regel als leiser empfunden als teilintegrierte Geschirrspüler. Auch der Bodenbelag in der Küche spielt eine Rolle. Stein- oder Betonböden leiten Schallwellen stärker als z.B. Kunststoffböden.

Außerdem spielt die Bedienung des Geräts eine Rolle. Intensivprogramme arbeiten mit hohem Wasserdruck und sind daher lauter als Schonprogramme. Bei voller Beladung spart der Geschirrspüler nicht nur mehr Energie, sondern ist auch leiser als bei halber Beladung.

Die Energieeffizienzklasse des neuen Energielabels für Geschirrspüler wird durch den Stromverbrauch pro 100 Spülgänge und den Wasserverbrauch pro einzelnen Spülgang bestimmt, beides im Eco-Programm, das für neue Geräte vorgeschrieben ist. Bei den Geräuschemissionen reicht die Skala von weniger als 39 Dezibel für leise Geschirrspüler in Klasse A bis 51 Dezibel und mehr in Klasse D für laute Geschirrspüler.

Dunstabzugshauben: kurz im Einsatz, aber laut


Dunstabzugshauben sind dazu da, Feuchtigkeit, Fett und Gerüche, die beim Kochen entstehen, aus der Raumluft zu entfernen. Leistungsstarke Lüftungsgeräte sind besonders in offenen Küchen beliebt. Neben der klassischen Dunstabzugshaube werden in den letzten Jahren vermehrt in das Kochfeld integrierte Downdraft-Dunstabzüge, auch Tisch- oder Muldenlüfter genannt, eingesetzt.

Sie saugen die Kochdünste nach unten ab und leiten die durch einen Filter gereinigte Luft wieder in den Raum zurück. Bei Dunstabzugshauben ist auch die Abluftmethode möglich, bei der die verschmutzte Luft ins Freie geblasen und durch Frischluft ersetzt wird.

Dunstabzugshauben gehören nicht zu den größten Energieverbrauchern, da sie nicht ständig in Betrieb sind. Auf der anderen Seite können sie während des Betriebs ziemlich laut sein. Es gibt jedoch bereits vergleichsweise leise Dunstabzugshauben mit etwa 55 Dezibel.

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