Tipps zum Energiesparen im Haushalt

Strom sparen, beginnt bei den kleinen Dingen im Haushalt und endet bei nachhaltig günstigeren Stromrechnungen. Sofort umsetzbare Sparmaßnahmen sind ein wirkungsvolles Mittel gegen steigende Energiepreise und bieten ein hohes Sparpotenzial. Mit den nachfolgenden Tipps können Verbraucher spürbar ihre jährlichen Stromkosten senken und gleichzeitig einen Beitrag zur Umwelt leisten.

Auf LEDs umsteigen

Eine wirkungsvolle Methode, um im Haushalt langfristig Energie zu sparen, ist der Umstieg auf LED-Leuchtkörper. Mit einem durchschnittlichen Strombedarf von 6-9 Watt sind LEDs bis zu 90 % sparsamer als herkömmliche Glühbirnen. Neben dem stromsparenden Betrieb ist die hohe Beleuchtungsstärke, welche in Lumen angegeben wird, ein großer Vorteil. Im Gegensatz zu Halogenlampen lässt sich der Energiebedarf um 70 % reduzieren.

Obwohl sich die Energiesparlampe aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades und der langen Lebensdauer einer großen Beliebtheit erfreut, entspricht die Lichtausbeute gerade einmal 50 % einer LED-Lampe. Aufgrund der hohen Lebensdauer reduziert sich das Intervall, in dem das Leuchtmittel gewechselt werden muss, wodurch Verbraucher neben den Stromkosten doppelt Geld sparen. Gute LED-Lampen erreichen eine Brenndauer von bis zu 30.000 Stunden, was dem Dreifachen einer Energiesparlampe entspricht.

Kochen mit Deckel

Dieser Tipp ist simpel und wirkungsvoll zugleich und spart bis zu 65 % Strom. Wer beim Kochen einen Topfdeckel benutzt, reduziert die Zubereitungsdauer und verbraucht weniger Energie. Der Deckel verhindert, dass die erzeugte Hitze aus dem Kochtopf entweichen kann, wodurch das Essen schneller seinen Garpunkt erreicht. Um den Vorgang zu beschleunigen, ist es ratsam, den kleinstmöglichen Topf zu verwenden, da sich kleine Töpfe schnell erhitzen lassen. Damit keine Hitze austreten kann, ist es wichtig, dass der Deckel zum Kochtopf passt und mit diesem abschließt.

Um viel Energie zu sparen, sollte der Topf zur Größe der Herdplatte passen. Ist die Herdplatte größer als der Topf, wird beim Kochen unnötig viel Energie verbraucht. Kommt ein großer Topf auf einer kleinen Herdplatte zum Einsatz, dauert es dementsprechend lange, bis die optimale Temperatur erreicht ist. Um den Überblick beim Kochen zu behalten, ist ein Glasdeckel die optimale Lösung. Dadurch, dass ein Glasdeckel seltener abgenommen werden muss, bleibt mehr Hitze im Topf erhalten. Zusätzlich ermöglichen Schnellkopftöpfe eine effizientere Energienutzung als herkömmliche Töpfe. In diesem Zusammenhang lässt sich mit dem frühzeitigen Abschalten der Herdplatte die Restwärme nutzen und zusätzlich Stromkosten sparen.

Wasserkocher richtig befüllen

Wasserkocher sind praktische und zugleich stromhungrige Küchenhelfer mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 2.000 Watt. Bei täglicher Nutzung summieren sich die daraus resultierenden Stromkosten schnell zu einem stattlichen Betrag. Wer in seinem Haushalt nicht auf einem Wasserkocher verzichten möchte, sollte darauf achten, diesen mit der benötigten Wassermenge zu füllen.

Verfügt der Wasserkocher beispielsweise über ein Fassungsvolumen von 2,5 Liter, macht es aus stromsparender Perspektive wenig Sinn, das Gerät komplett mit Wasser zu befüllen, wenn nur 1 Liter benötigt wird. Mit diesem Vorgehen ist der Siedepunkt des Wassers deutlich schneller erreicht. Eine weitere Möglichkeit, um den Brühprozess zu beschleunigen, ist, Kalkablagerungen im Vorfeld zu entfernen. Kalkablagerungen verringern die Leistung des Gerätes und erhöhen den Stromverbrauch.

Auf Klimaanlage verzichten

An heißen Sommertagen sind Klimaanlagen eine wahre Wohltat. Allerdings schaden die Klimageräte aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes massiv der Umwelt und sind echte Stromfresser. Das angenehm kühle Lüftchen im Sommer macht sich in einer hohen Stromrechnung bemerkbar. Trotz hoher Energieeffizienzklassen sind Stromkosten von mehr als 200 Euro bei häufigem Einsatz einer Klimaanlage keine Seltenheit.

Um die Haushaltskasse zu entlasten, ist der sporadische Einsatz von stromsparenden Lüftern empfehlenswert. Stand- oder Deckenventilatoren sorgen für Erfrischung und benötigen im Vergleich zu Klimageräten einen Bruchteil der Energie. Alternativ sind schattenspendende Jalousien, Rollos, Vorhänge und Markisen ein wirkungsvolles Mittel, um die von der Sonne bestrahlten Bereiche abzuschatten.

Laptop statt PC benutzen

Die Nutzung von Laptops schont den Geldbeutel und ist gut für die Umwelt. Die Komponenten eines Desktop Computers mit Ausnahme von hochgerüsteten Gaming-PCs unterscheiden sich geringfügig von modernen Laptops mit leistungsfähiger Ausstattung. Allerdings sind Laptops auf einen geringen Stromverbrauch getrimmt und verfügen über lange Akkulaufzeiten. Im Durchschnitt beläuft sich der Energiebedarf eines Multimedia-PCs auf 200-300 Watt.

Hingegen verbraucht ein gleichwertiger Laptop 30-60 Watt. Zusätzlich stehen im Internet kostenlose Programme für die zusätzliche Optimierung der Akkulaufzeit zur Verfügung. Besonders bei täglicher Nutzung, ob privat oder im Homeoffice entspricht die daraus resultierende Stromersparnis rund 50 Euro pro Jahr. Zusätzlich wird durch die Umstellung auf Laptops der CO2-Ausstoß um 27 kg reduziert.

Wäsche mit 30 °C waschen

Obwohl Waschmaschinen zu den stromhungrigsten Verbrauchern im Haushalt zählen, lässt sich der Energieverbrauch bei einer 30-Grad-Wäsche halbieren. Rund ein Viertel des von der Waschmaschine verbrauchten Stromes wird zum Erhitzen des Wassers aufgewendet. Moderne Waschmaschinen in Kombination mit guten Waschmitteln machen eine Kochwäsche mit über 60 °C überflüssig.

Das Waschen bei niedrigen Temperaturen zieht keine hygienischen Einbußen mit sich und ist aufgrund der geringeren CO2-Emissionen bis zu 35 % umweltfreundlicher als eine Kochwäsche. Verbraucher können den Energieverbrauch somit um bis zu 60 % reduzieren, woraus sich jährlich eine Ersparnis von ca. 40-60 Euro ergibt. Wo hoch die Einsparungen sind, hängt von der Häufigkeit der Waschvorgänge und dem Stromanbieter ab. Wer zusätzlich Strom sparen möchte, verzichtet im Anschluss auf einen Wäschetrockner und lässt die saubere Wäsche an der frischen Luft trocknen.

Waschen ohne Vorwäsche

Bei der Vorwäsche handelt es sich um ein Waschprogramm, das zur Reinigung von stark verschmutzten Textilien wie beispielsweise Handtücher oder Bettwäsche dient. Die Vorwäsche wird mit mindestens 30 Grad durchgeführt, bevor es zum Hauptwaschgang kommt. Allerdings machen leistungsfähige Waschmaschinen und die heutigen Waschmittel das Vorwaschprogramm überflüssig, wodurch der Hauptwaschgang zur Reinigung von stark Verschmutzer Wäsche ausreicht. Je nach Waschmaschine dauert die Vorwäsche zwischen 20 – 30 Minuten. Bei drei wöchentlichen Waschgängen ohne Vorwäsche werden 35 Kg weniger CO2 ausgestoßen. Mit diesem Tipp lassen sich mindestens 20 Euro im Jahr sparen.

Energiesparenden Kühlschrank wählen

Der Kühlschrank ist der größte Verbraucher im Haushalt und benötigt rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr Strom. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein stromsparendes Modell mit einer hohen Energieeffizienzklasse zu kaufen. Alte Kühlschränke mit Baujahr 2010 oder früher verbrauchen bis zu dreimal so viel Strom wie neue Modelle. Kühl- und Gefrierschränke sollten im besten Fall mit der Energieeffizienzklasse A zertifiziert sein. Wenn die Anschaffung eines neuen Modells aktuell nicht infrage kommt, lässt sich mit kurzen Öffnungszeiten sofort mit dem Stromsparen beginnen.

Die durch die offene Tür entweichte Kälte muss durch das Kühlaggregat energieaufwendig kompensiert werden. Dies erhöht die Energiekosten und kann sich zu einem jährlichen Betrag von bis zu 10 Euro summieren. Darüber hinaus spielt die Größe des Kühlschrankes eine wichtige Rolle. Diese sollte auf den Haushalt und dessen Lebensmittelmengen angepasst sein. Da ein großer Kühlschrank mehr Strom verbraucht als ein kleiner, macht es aus energieeffizienter Sicht wenig Sinn, einen großen Kühlschrank zu betrieben, der zum Großteil leer steht. Ist der Kühlschrank mit einem Gefrierfach ausgestattet, bildet sich an den Innenwänden im Laufe der Zeit eine dicker werdende Eisschicht. Durch diese Ablagerungen erhöht sich ebenfalls der Stromverbrauch um bis zu 30 %.

Energie sparen mit Zeitschaltuhren

Ein Warmwasserspeicher sowie deren Pumpe ist rund um die Uhr im Betrieb und verbraucht im Durchschnitt 100 kWh pro Jahr. Das vorab in einem Heizkessel erhitzte Wasser wird im Warmwasserspeicher zwischengelagert und im Anschluss mit einer Pumpe zu den sich im Haus befindlichen Heizungen und Sanitäranlagen befördert. Mithilfe einer Zeitschaltuhr lassen gezielte Leerlaufzeiten programmieren und die Stromkosten halbieren. Beispielsweise ist es sinnvoll, die Anlage während der Schlaf- oder Arbeitszeiten vom Stromnetz zu trennen.

Neben Heizungspumpen und Warmwasserboilern sind die stromsparenden Effekte einer Zeitschaltuhr auf andere Verbraucher wie Rollladen, WLAN-Router, Lichtanlagen oder elektrische Gartengeräte anwendbar. Dabei wird zwischen mechanischen und digitalen Zeitschaltuhren unterschieden. Zudem gibt es Wochen- und Tageszeitschaltuhren für lange und kurze Zeiträume. Der Nachteil von analogen Varianten ist die Geräuschentwicklung aufgrund der tickenden Uhr. Befindet sich die Zeitschaltuhr im Schlafzimmer, ist ein digitales Modell die bessere Wahl. Die einzusparenden Stromkosten belaufen sich hier auf ca. 40 Euro pro Jahr.

Wassersparbrause verwenden

In einem energieeffizienten Haushalt darf eine Wassersparbrause nicht fehlen. Mit einer guten Wassersparbrause lässt sich Wasserverschwendung vermeiden und der Verbrauch um die Hälfte reduzieren. Moderne Dosiersysteme ermöglichen einen geringen Wasserfluss von 6 Liter pro Minute. Im Vergleich dazu verbraucht ein herkömmlicher Brausekopf mit dem gleichen Duschergebnis ca. 15 Liter.

Wer sein Wasser mit Strom erhitzt, kann auf diese Weise je nach Wasserverbrauch bis zu 140 Euro pro Jahr sparen. Wassersparbrausen sind günstig in der Anschaffung und lassen sich kinderleicht installieren. Zudem verkalkt eine Wassersparbrause aufgrund des geringeren Wasserflusses bis zu zehnmal langsamer. Eine effektive Möglichkeit, um zusätzlich Kosten zu sparen, sind Durchflussbegrenzer für die anderen sich im Haushalt befindlichen Wasserhähne.

Lese-Tipp: Wasser sparen – diese 7 Tricks helfen

Auf Stand-by verzichten

Der Standby-Modus ermöglicht es, ein elektrisches Gerät wie beispielsweise den Fernseher per Knopfdruck in Sekundenschnelle und ohne Vorlaufzeit anzuschalten. Aufgrund der sich daraus ergebenen Zeitersparnis ist der Standby-Modus für viele Anwender ein komfortables Feature. Um dies zu gewährleisten, muss das Gerät über das Stromnetz konstant mit Energie versorgt werden und verbraucht permanent Strom. Dieser Verbrauch wird auch als Leerlaufverlust oder Ruhestrom bezeichnet.

Je nach Anzahl der Geräte sowie der Zeitspanne, in der sich diese im Standby Modus befinden, ist ein jährlicher Stromverbrauch von 500 Kilowattstunden oder mehr keine Seltenheit. Die größten Energiefresser in diesem Bereich sind neben der Waschmaschine der Wäschetrockner, Fernseher, Computer und Kaffeemaschinen. Abschaltbare Steckdosenleisten schaffen hier Abhilfe und können je nach Verbrauch mehrere Hundert Euro bei der jährlichen Stromabrechnung sparen.

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